Immanuel Kant (Darstellung von ...) Kants naturtheoretische Begriffe (1747-1780) - Eine Datenbank zu ihren expliziten und impliziten Vernetzungen
 

...weitergeleitet von [Salzigkeit]     


Meer (Ocean, See, Weltmeer) - Meerwasser (Seewasser) - Salzigkeit

Begriff:
Meer (Ocean, See, Weltmeer)
Spezifikation 1:
Meerwasser (Seewasser)
Spezifikation 2:
Salzigkeit
Zitate:
(1754b Erde veralte) I/204:13-17:
[…] weil nach Wallerii Rechnung das Wasser in der Nordsee an den Orten, wo wenige Flüsse ins Meer fallen, den zehnten, bisweilen den siebenten, im Bottnischen Meerbusen, wo selbiges sehr mit dem süßen Flußwasser verdünnt ist, dennoch den vierzigsten Theil Salz in sich enthält.

  - weniger Text 
Glossar:
Die zeitgenössischen Erdwissenschaften erwägen eine Vielzahl von Gründen für die Salzigkeit des Meerwassers; vor allem diskutiert werden die beiden folgenden: (1) Im Anschluß an Halley wird vermutet, daß die Flüsse in der Erde gelöstes Salz in die Meere tragen (so z. B. auch Buffon [1749/d] I.1 192, 225). Dagegen wird eingewandt, daß dann der Salzgehalt der Meeres ständig zunehmen müßte, was nicht der Fall ist (Gehler [PhW] III 181, Bergman [1766/d] 256 f.). (2) Es werden Salzbänke auf dem Meeresgrund angenommen - so Gehler ibd.; Buffon hält diesen Faktor für geringfügig. Bergman (ibd.) wendet ein, daß in diesem Fall das Meerwasser mit Salz gesättigt sein müßte, was nicht der Fall ist. Bergman selbst spekuliert über die mögliche Rolle chemischer Reaktionen im Meer, ohne dies jedoch für nachweisbar zu halten. Heutzutage wird von der Gültigkeit der ersten Hypothese ausgegangen. Der Salzgehalt kann regional stark schwanken, eine kontinuierliche Steigerung wird durch Niederschläge auf dem Meer und Meeresströmungen verhindert. Das empirische Wissen über den Salzgehalt des Wassers in verschiedenen Regionen beschränkte sich bis zu Johann Caspar Horners Messungen Anfang des 19. Jahrhunderts auf Bergmans Angaben ([1766/d] 256 ff., vgl. Peschel [1877] 741 f.). Bergman hat gezeigt, daß der Salzgehalt je nach Region und Meerestiefe starken Schwankungen unterliegt. Buffon [1749/d] I.1 192 ging dagegen noch davon aus, daß der Salzgehalt des Meeres konstant ist. Diskutiert wird auch über andere Stoffe, die im Meerwasser gelöst sein könnten und den bitteren Beigeschmack bedingen (vgl. neben den bereits erwähnten Lulof [1743/d] I 249 f.). Kant hält in (1754b Erde veralte) AA I 203 f. die Hypothese von der Herkunft des Meersalzes aus den Flüssen für widerlegt, weil die Quantität Salz, die die Flüsse dem Meer zuführen, zu gering sei. In der Physischen Geographie (AA IX 198 ff.) behauptet Kant nur, daß der Grad der Salzigkeit auf das jeweilige Verhältnis von Verdunstung und Süßwasserzufuhr zurückzuführen sei. Zu den Angaben im Zitat vgl. Wallerius [1752]. Zu Methoden, "Seewasser süß zu machen" - (1757 Kollegank.) AA II 005:12 - vgl. Lulof [1743/d] I 352 ff. und Gehler [PhW] III 179 ff.
  - weniger Text 
verwandte Begriffe:
Schriften:
Übersicht
Wissensgebiete:
Übersicht